Lektion 4: Wochentage und Dialekte​​

Vielleicht überrascht euch das erst einmal, aber in der deutschen Gebärdensprache gibt es, genau wie in der Lautsprache auch, Dialekte. Die Grammatik bleibt dabei deutschlandweit gleich, nur die Gebärden können sich von Ort zu Ort unterscheiden.

Nehmen wir zum Beispiel die Gebärde „Sonntag“. In den eher katholisch geprägten Teilen Deutschlands wird die Gebärde für Sonntag mit zwei aneinander-gelegten Gebetshänden gebildet und in den eher protestantisch geprägten Gebieten streift man vom Hals an über die Brust, was an das Beffchen evangelischer Geistlicher erinnert.”*

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Mit Rowena (gesprochen von Mirjam) und Jonathan (gesprochen von Markus Hanse) könnt ihr jetzt direkt eure ersten Dialekte lernen. Die zwei bringen euch die Wochen-tage bei - einmal im Berlinerischen und einmal im Münchner Dialekt.

Wenn man genau hinschaut, dann gebärdet Jonathan auch nicht die “korrekte” Münchner Gebärde für den Freitag. Aber da sieht man mal, dass auch Muttersprachler bei so vielen Dialekten manchmal durcheinanderkommen.

* Dr. Fabian Bross ist Linguist für Gebärdensprachen an der Universität Stuttgart und erforscht dort die Grammatik der DGS – vor allem im Süddeutschen Raum.