Lektion 1: Grundlagen und Wissenswertes
In Lektion 1 unseres Schnupperkurses geben wir dir einen ersten Einblick in die Gebärdensprache und erklären dir, wie diese aufgebaut ist und was alles dazu gehört. Dafür haben Annette und Christian – Dozenten für Gebärdensprache – ein Video für euch vorbereitet, in welchem sie die deutsche Gebärdensprache erklären und auch auf den Umgang mit Gehörlosen eingehen. Viel Spaß!

Lektion 1: Grundlagen und Wissenswertes
Annette (Anny) und Christian (Grilly) sind beide gehörlos und unterrichten die deutsche Gebärdensprache an einer Schule der Paulinenpflege.
Christian ist auch Teil eines tollen Instagram Account (deutsche_gebaerdensprache_stgt), auf dem ihr super die deutsche Gebärdensprache (im Stuttgarter Dialekt) lernen könnt. Möchtet ihr eine spezielle Gebärde wissen, findet ihr sie dort bestimmt.
Gebärdensprachen – vollwertig und eigenständig
Gebärdensprachen, wie die DGS (Deutsche Gebärdensprache), sind den Lautsprachen ebenbürtige, vollwertige und eigenständige Sprachen - genauso wie Deutsch, Französisch oder Spanisch.
Der einzige Unterschied ist eben, dass statt mit Mund, Kehlkopf und Nasenrachenraum, mit Händen, Mimik und Körper kommuniziert wird.
Gebärdensprachen folgen einer festgelegten Struktur – also einer vorgeschriebenen Grammatik. Deshalb ist es auch falsch, wenn man Gebärdensprachen als Zeichensprachen bezeichnet.
Mehr als nur fliegende Hände
Aber aus was bestehen Gebärden eigentlich genau? Reichen die Hände, um vollständig kommunizieren zu können?
Nein, und genau das macht Gebärdensprachen so einzigartig und dynamisch.
Natürlich sind die Hände erst einmal am auffälligsten, aber ohne Mimik würden sich Gebärden fast wie leblos anfühlen. Möchte ich jemanden mitteilen, dass ich glücklich bin, würde ich ja auch ganz automatisch lächeln und glücklich schauen.
Oftmals kann die Mimik aber auch die Bedeutung eines Satzes ändern, ob einem zum Beispiel etwas gefallen hat, oder eben nicht.
Neben der Mimik ist auch das Mundbild, also die Mundbewegung wichtig. Denn oftmals ähneln sich Gebärden oder sind sogar identisch. So kann man ähnliche Gebärden besser unterscheiden.
Da aber auch Mundbilder oft sehr ähnlich sind, wie beispielsweise Mutter und Butter, gibt erst die Kombination aus Mundbewegung, Mimik und Gebärde eindeutig den Inhalt eines Satzes wieder.
Und das ist sogar noch nicht alles, denn auch der so genannte Gebärdenraum spielt eine Rolle in der Gebärdensprache – also der Ort, an dem eine Gebärde ausgeführt wird.
Das Fingeralphabet
Sollte man einmal eine Gebärde nicht kennen, oder es handelt sich um Eigennamen oder bestimmte Fachbegriffe, für die es noch keine Gebärde gibt, verwendet man das Fingeralphabet. Jeder Buchstabe kann dabei mit einer Hand gezeigt werden.
Einige Eigennamen haben auch schon ihre Gebärden. Oft sind diese dann auf spezielle Eigenschaften, der Person, der Stadt oder des Objektes zurückzuführen.

Das Fingeralphabet






























Sollte man einmal eine Gebärde nicht kennen, oder es handelt sich um Eigennamen oder bestimmte Fachbegriffe, für die es noch keine Gebärde gibt, verwendet man das Fingeralphabet. Jeder Buchstabe kann dabei mit einer Hand gezeigt werden.

Das Fingeralphabet






























Einige Eigennamen haben auch schon ihre Gebärden. Oft sind diese dann auf spezielle Eigenschaften, der Person, der Stadt oder des Objektes zurückzuführen.
Zum Beispiel erzählt uns Gebärdensprachdolmetscherin Alina, dass ihr Gebärdensprachenname sich aus ihren, für sie typische Haarknoten zurückführen lässt.
Oder auch Donald Trumps Gebärde ist unmissverständlich – die rechte Hand seitlich über den Kopf wölben, als wolle man seine Haare glattstreichen.
Keine Angst – das klingt jetzt bestimmt kompliziert und schwer, aber mit etwas Übung kannst du sicher schon bald deine ersten Gebärden. Schau doch direkt bei Lektion 2 vorbei.